Vorsichtiger Optimismus für 2023
EUROBAUSTOFF Fachgruppe Tiefbau trifft sich zum Jahresauftakt in Bonn
EUROBAUSTOFF Fachgruppe Tiefbau trifft sich zum Jahresauftakt in Bonn
"Die erste Tagung der EUROBAUSTOFF Fachgruppe Tiefbau in 2023 fand in Bonn statt." Foto: EUROBAUSTOFF
Zum Jahresauftakt trafen sich die Mitglieder der EUROBAUSTOFF Fachgruppe Tiefbau im Februar in Bonn. Vor Ort begrüßte Antonio Colletta, Fachbereichsleiter Tiefbau, die Spezialisten für den Tiefbau unter den Gesellschaftern und freute sich zugleich, dass alle 36 Fachgruppenmitglieder mit insgesamt 65 Teilnehmenden anwesend waren. Zum Auftakt der Tagung informierte Colletta zunächst über die Entwicklung des Fachbereichs Tiefbau. In 2022 erzielte der Fachbereich ein Umsatzplus von rund zehn Prozent und die Fachgruppe ein Plus von zwölf Prozent gegenüber dem Vorjahreszeitraum. Dabei lag der spezialisierte Tiefbau in 2022 über dem Vorjahresniveau, während die hochbaunahen Produktgruppen einen Umsatz- und Mengenrückgang verzeichneten. Für 2023 zeigte sich der Fachbereichsleiter vorsichtig optimistisch. So sei die Prognose für das erste Halbjahr 2023 weiterhin positiv und die Stimmungslage dementsprechend gut. Ein Grund dafür ist der hohe Auftragsbestand sowie die per Dezember 2022 deutlich über dem Vorjahresniveau liegenden Auftragseingänge. „Entsprechend können wir aktuell keine nennenswerten rückläufigen Entwicklungen im Marktsegment Infrastruktur feststellen. Zumal Themen wie zum Beispiel das Regenwassermanagement oder der Bereich erdverlegte Elektroinstallationen weiterhin Potenziale bieten, so dass das laufende Geschäftsjahr neben anspruchsvoller Rahmenbedingungen bei hochbaunahen Produktgruppen auch mit Chancen aufwartet“, führte Colletta aus.
Weiterhin informierte Colletta das Plenum über die Aktivitäten des Fachbereichs in der Arbeitsgruppe Tiefbau im Gesprächskreis Baustoffindustrie/BDB. Hier bildet zurzeit die Vorbereitung und Umsetzung des BDB-Seminars „Starkregenmanagement und Objektschutz“ einen Schwerpunkt, der auch für die Mitglieder der Fachgruppe Tiefbau zur Verfügung stehen soll. „Ziel ist es, mit dem neuen Angebot neben den etablierten und gut gebuchten EUROBAUSTOFF-Seminaren ‚Fachwissen Tiefbau‘, ‚Fachberater Tiefbau‘ und ‚Expertenwissen Tiefbau‘ weitere Impulse für die Qualifizierung der Mitarbeiter in den Gesellschafterhäusern zu setzen“, sagte Colletta in Bonn.
Fachgruppen-Abend mit Industriepartnern
Der anschließende Fachgruppen-Abend galt traditionell dem gemeinsamen Treffen mit den Tiefbau-Lieferanten. Zu Beginn der Veranstaltung hieß Hartmut Möller, Geschäftsführer Einkauf und Gesellschafterbetreuung, die rund 150 Gäste willkommen und ließ in seiner Begrüßungsrede zunächst das vergangene Jahr noch einmal Revue passieren: „Für 2022 standen die Zeichen zunächst gut. Doch der Krieg in der Ukraine hat auch für unsere Branche die Uhren neu gestellt. Besonders die Parallelität der Spannungen von Lieferengpässen und hohen Preisen über die kritische Energieversorgung bis hin zu einer Inflation auf Rekordniveau sorgen über 2022 hinaus für große Unsicherheit sowie für einen massiven Stopp oder Aufschub von geplanten Bauprojekten“, sagte Möller. Doch auch in dieser Multi-Krise gebe es weiterhin Chancen, aber dazu brauche es Vertrauen, Fairness, Dialogbereitschaft und wieder mehr Verlässlichkeit in der Zusammenarbeit zwischen Industrie, Fachhandel und Fachhandwerk, rief Möller den Teilnehmern zu. Die in den vergangenen Jahren stets stattgefundene Lieferantenprämierung wurde in 2022 aufgrund der angespannten Lage in der Baubranche für alle Fachgruppen der EUROBAUSTOFF ausgesetzt. Dementsprechend fand in Bonn keine Auszeichnung statt. Stattdessen trat zum Abschluss des Abends der Futurologe Max Thinius auf die Bühne und stellte den Gästen unter dem Titel „Die Zukunft denkt anders – wie tief steckt der Tiefbau in der Digitalität?“ die vielfältigen Möglichkeiten der Zukunft vor. Sein Credo: „Wenn wir die Zukunft gestalten wollen, müssen wir sie positiv denken. In Möglichkeiten, statt pessimistischen Wahrscheinlichkeiten“.